Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Hilbert,
sehr geehrte Beigeordnete,
sehr geehrte Fraktionsvorsitzende (mit der Bitte um Weiterleitung an Ihre Fraktionsmitglieder, bei denen keine Mail vorhanden war!),
sehr geehrte Stadträte,
sehr geehrte Damen und Herren,
wir schreiben Ihnen im Namen von Schüler für Tiere e.V. – Ortsgruppe Dresden – bezüglich des geplanten Neubaus eines Orang-Utan-Geheges im Dresdner Zoo.
Ein wichtiger Bestandteil unseres Vereins ist es, Kindern und Jugendlichen einen respektvollen Umgang mit Tieren und unserer Mitwelt zu vermitteln. Durch unser Handeln können wir die Zukunft künftiger Generationen beeinflussen. Doch durch die Zurschaustellung von Tieren in Gefangenschaft lernen Kinder und Jugendliche nichts über das natürliche Verhalten dieser Tiere. Statt Respekt und Mitgefühl für Tiere bekommen sie den Eindruck vermittelt, Tiere seien zu unserem Vergnügen da. Kinder lieben Tiere und wollen nicht, dass sie ungerecht behandelt werden.
Bei unserer Malaktion haben sich innerhalb weniger Tage 60 Kinder & Jugendliche (Alter 7-18 Jahre) beteiligt und versucht Ihnen ihre Meinung bzw. ihre Gefühle zu „Orang-Utans im Zoo“ darzustellen.
Wir haben Ihnen die Bilder als kleines Video (Dauer 3:49) zusammengestellt und bitten um Ihre Beachtung: www.dresden.sft-laus.de (bitte link anklicken – Video öffnet sich dann – bitte Ton an – DANKE!!!!)
Orang-Utans leben die meiste Zeit als Einzelgänger auf vielen Quadratkilometern Regenwald, wo sie nur sehr selten den Boden betreten. Das Leben und Verhalten von Orang-Utans, die in einem Zoo in niedrigen, kargen Betongehegen auf dem Boden sitzen und sich selbst in den neu gebauten Außengehegen nicht durch echte Baumkronen hangeln könnten, hat nichts mit ihrem Leben in Freiheit zu tun. Selbst ein neueres und größeres Orang-Utan-Gehege in Dresden würde an diesem Zerrbild nichts ändern und die Zucht außerdem für viele weitere Tiere ein Leben in auswegloser Gefangenschaft bedeuten. In der Natur sind die Tiere zudem täglich viele Stunden mit der Nahrungsbeschaffung und -aufnahme beschäftigt. Trotz sogenannter Enrichment-Programme durch das Zoopersonal prägen Monotonie und Langeweile ihren Tagesablauf. Kinder erhalten in Zoos dadurch einen völlig falschen Eindruck von den Bedürfnissen und Lebensgewohnheiten unserer nahen Verwandten.
Nicht nur vor dem Hintergrund des Bildungsaspekts, sondern auch aus Sicht des Tier- und Artenschutzes ist die weitere Zucht und Haltung von Menschenaffen in deutschen Zoos deshalb inakzeptabel.
Denn die in deutschen Zoos geborenen Orang-Utans werden nicht ausgewildert und fristen ihr Dasein fernab ihrer eigentlichen Heimat.
Hinzu kommt, dass mit einer solchen Millioneninvestition gerade in Corona-Zeiten stattdessen weitaus sinnvollere Bildungs- und Freizeitangebote gefördert oder auch Artenschutzprojekte im natürlichen Lebensraum der Tiere direkt unterstützt werden könnten.
Für Kinder und Familien gibt es viele andere tierfreundliche Möglichkeiten, Natur zu erfahren und Menschen für Tiere zu begeistern. Tiere in Gefangenschaft auszustellen, gehört nicht dazu!
Vor diesem Hintergrund bitten wir Sie, sich dafür einzusetzen, dass die Orang-Utan-Haltung im Dresdner Zoo beendet wird und die bislang dort eingesperrten Tiere weitervermittelt werden, anstatt dem geplanten Neubau zuzustimmen.
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung und verbleiben…..